Gestern waren Emba, Silvia und ich gemütlich im Maredo essen, und haben uns da das All-you-can-Eat Salatbuffet gegönnt. Für 5 Euro irgendwas wirklich zu empfehlen und absolut lecker!
Aber darum geht's ja garnicht.
Vielmehr begrüße ich meine werten Leser heute zu einem kleinen Exkurs der Verrücktheiten der Deutschen Sprache. Bei uns kam eine Diskussion auf, als Emba mich fragte, ob ich daheim etwas abgedeckt hätte. Darauf wollte ich wissen, was sie denn damit meine - also sie wissen wolle, ob ich jetzt ein Tuch darüber gelegt hätte oder ob ich jenes Tuch entfernt hätte (man beachte bitte meine müßige konjunktivistische Verschachtelung, dankeschön!).
Denn das Lustige an dem Wort
abgedeckt ist, dass es für beide Zustände gilt. Wenn ich ein Tuch über etwas hänge, habe ich den Gegenstand abgedeckt. Wenn ich ein Tuch entferne, habe ich den Gegenstand abgedeckt. Das Wort
abdecken kann man also sowohl für den Vorgang des Abdeckens wie auch des Abdeckens benutzen.
Im Englischen benutzt man dazu ja nur
cover und
uncover. Die deutschen Alternativen
zugedeckt und
aufgedeckt beschreiben ja einen ähnlichen Vorgang, aber beschreiben ja nicht den Vorgang des
Abdeckens.
Ist das nicht famos? Es ist das einzige Wort was mir nach reiflicher Überlegung einfiel, was zwei diametral entgegengesetzte Bedeutungen in einem Wort koppelt. So als wenn
walt die Worte
kalt und
warm ersetzen würde.
Die 1-Euro-Frage lautet also, wie kommt es zu dieser Wortunpässlichkeit? Bevor der Duden sich Wörter für "nicht mehr durstig" (da war mein Favorit übrigens
wurst und nicht das blöde
sitt) ausdenkt, sollte es sich mal um diese fundamentalen Frage des Lebens kümmern. Germanistiker der Blogosphäre, vereinigt euch und bringet mir dieses Phänomen bitte näher. Danke!